Erfahrungsberichte

Sebastian Gräper

Geschäftsführer bei Happy Thinking People

Ich habe die Marktforschung während meines Studiums über ein Praktikum kennengelernt – und schnell festgestellt, dass ich diese Branche spannend finde. Daher bin ich 2004 nach dem Studium über ein Traineeship bei der Agentur Happy Thinking People eingestiegen … und bis heute dort geblieben.

Mittlerweile bin ich einer der Geschäftsführer unseres Münchner Büros. Zum einen kümmere ich mich um klassische Management-Themen wie unsere Personal- und Geschäftsentwicklung. Zum anderen leite ich nationale und internationale Forschungsprojekte, überwiegend im Automotive-Bereich. Meine Schwerpunkte sind Motivations- und Kommunikationsforschung sowie Beratung und Coaching im Rahmen von Strategie- und Innovationsprozessen. Was mir an dem Beruf besonders gut gefällt, ist die ständige Abwechslung. Die Projektarbeit stellt einen immer wieder vor spannende neue Fragestellungen und Herausforderungen: mal sind dabei eher strategisch-analytische Fähigkeiten gefragt, mal eher kreative Ideen. Zudem ist man ständig im Kontakt mit anderen Menschen – sei es im eigenen Team, auf Kundenseite oder mit den Teilnehmer*innen, die wir zu unseren Workshops, Interviews oder Online Communities einladen. Wie in jedem Agenturjob kann auch bei uns die Arbeit manchmal stressig sein, gerade wenn man mehrere Projekte gleichzeitig betreut. Aber dafür hat man die Chance, sich immer wieder mit neuen Themen auseinanderzusetzen und kontinuierlich etwas Neues zu lernen. Zudem bietet der Job viel Flexibilität – sowohl räumlich als auch zeitlich. Von daher habe ich den Spaß daran auch nach nun fast 17 Jahren noch nicht verloren … ganz im Gegenteil!

Michael Lindenthal

(Klinischer und Gesundheits-)Psychologe, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Senior Lecturer) am Institut für Psychologie der Uni Innsbruck

Die zweite Hälfte meiner Studienzeit war bereits davon geprägt, mehr zu arbeiten als – im engeren Sinne – zu studieren. Insofern war mein Studienabschluss dann kein großer Wendepunkt, sondern eher ein Weiterführen des Bisherigen „auf höherer Ebene“.

Meine „Studentenjobs“ waren einerseits im fachnahen Sozialbereich andererseits als studentischer Mitarbeiter an der Uni. Im weiteren Sinne haben diese Tätigkeiten aber mein Studium erweitert, breitere und praktischere Perspektiven gegeben. Ich habe mich dabei jedenfalls immer als Lernender gefühlt, der zugleich ein bisschen Mehrwert für andere produziert – und, zwar nicht besonders gut, aber doch – bezahlt wird. Die Universität ist dann mein Arbeitsmittelpunt geblieben, vorerst mit wechselnden Anstellungsverhältnissen und Arbeitsverträgen: Lehraufträge, Projektmitarbeit, Forschungsstipendium, befristete Anstellung als Senior Lecturer und schließlich Entfristung und Ausweitung dieser Teilzeitstelle. Daneben (meist nur Teilzeit an der Uni) habe ich auch Lehraufträge an anderen Bildungseinrichtungen, insbesondere der Fachhochschule für Gesundheitsberufe in Innsbruck, angenommen. Zusätzlich, meist auf Honorarbasis, auch Vorträge und Workshops zu psychologischen Themen für verschiedene Zielgruppen und Organisationen; Nachdem mir zwischenzeitlich die praktische Tätigkeit etwas gefehlt hatte, startete ich den theoretischen Teil der Ausbildung zum Klinischen- und Gesundheitspsychologen. Vor allem durch die Lehr- und Forschungsambulanz des Instituts hatte ich dann auch die Möglichkeit, die notwendige Praxis für den Abschluss der Ausbildung zu sammeln. Inzwischen, ca. 15 Jahre nach Studienabschluss, sind meine Tätigkeitsfelder etwas ruhiger und stabiler geworden, die Globalsituation ist aber auch derzeit: Uni als Hauptarbeitsplatz, daneben kleinere andere, praktische und theoretische Tätigkeiten. Mal selbstorganisiert und mal im Rahmen von Organisationen, z.B. Telefonberatungen und organisatorisch/leitende Tätigkeiten im Rahmen der Ö3-Kummernummer beim Roten Kreuz, Beratungs- und Beratertätigkeit, klinische und gesundheitspsychologische Dienstleistungen, Supervisionen, noch immer Lehraufträge an anderen Einrichtungen, usw. Und noch immer fühle ich mich dabei auch als Lernender, der auf seinem Weg hoffentlich auch Nützliches für Andere beiträgt – und bezahlt wird. Diese Mischung gefällt mir offenbar, obwohl ich mir das am Ende meiner Schulzeit nie so vorgestellt hätte… Im Rückblick wundere ich mich oft, wie sich mein Bildungs- und Berufsweg einerseits kontinuierlich und stabil anfühlt – und wie oft dabei doch auch Zufälle eine Rolle gespielt haben, insbesondere Gespräche, aus denen sich immer wieder ergeben hat: „Möchtest du vielleicht mal bei uns … machen?“. Nicht immer, aber oft, habe ich dann „ja“ gesagt.

Dr. Mag. Rita Regös

Sportpsychologin, Mental Trainerin

Ich bin an mein Studium recht offen herangegangen und wusste nur, dass mir der klinische Bereich am wenigsten zusagt. Zunächst tendierte ich zur Forschung, bis eine Blockvorlesung Sportpsychologie veranstaltet wurde. Sportpsychologie taugte mir sofort. Die Hintergründe von Leistung und die Möglichkeiten der mentalen Optimierung war genau mein Ding.


Im Leistungssport liegt der Schwerpunkt auf der Leistungsoptimierung, so auch in meiner Tätigkeit. Wir sind mit den Athleten gemeinsam auf der Suche nach kleinen Schrauben, die noch zu drehen sind, damit Sportler ihre Ziele erreichen. In der Individualbetreuung sind die Optimierungsbereiche individuell erarbeitet, in der Mannschaftsbetreuung auf ganze Teams angepasst und in der Verbandsbetreuung kommen Trainerfortbildungen bzw. die Entwicklung sportpsychologischer Konzepte und Inhalte für den gesamten Verlauf einer sportlichen Karriere hinzu. Den Rahmen gibt immer der Sport vor, die Betreuung einer Nationalmannschaft orientiert sich an der Olympiade, sie erfordert ein Vier-Jahres-Konzept mit verschiedenen Inhalten, die aufeinander aufbauen. Die Betreuung einer Juniorenmannschaft orientiert sich am Sportjahr. Dafür entwickelte ich die `Mentale Periodisierung´. Inhaltlich sind vor allem Konzentration, Aufmerksamkeitslenkung, mentale Stärke, kognitive, emotionale und Selbstregulation relevant. Im Juniorenbereich ist es wichtig, junge Athleten für das Thema zu begeistern. Für den Juniorenbereich habe ich den `Mental Parcours` entwickelt, ein Hindernislauf mit mentalen Ausgaben und sportlichen Herausforderungen. Die Entwicklung anwendungsorientierter Konzepte ist also ein Teil des beruflichen Alltags, neben der Betreuung der Athleten in Trainingslagern und bei Wettkämpfen. Es besteht auch die Möglichkeit, in der sportpsychologischen Forschung mitzuarbeiten: Forschungsprojekte an Unis, in Sportverbänden oder von öffentlichen Stellen. Ebenso kann man über unterschiedlichste Themen Blogs verfassen, schaut doch einfach mal rein: www.die-sportpsychologen.de/ritaregoes. Die dritte Säule des Berufsalltags sind Vorträge: Sportverband, interne Fortbildungen, Gastvorlesungen an Unis und Vorträge für Unternehmen über einzelne Aspekte des mentalen Trainings wie Motivation und bei der Ausbildung angehender Sportpsychologen.

Susanne Wallner

Klinische Psychologin, Schulpsychologin in der Schulpsychologie Innsbruck Stadt

Im Laufe des Studiums und während meiner Praktika im psychosozialen, niedrigschwelligen Bereich (z.B.: Verein für Obdachlose, Mentlvilla der Caritas) ist mir klargeworden, dass ich in der klinisch-psychologischen Beratung und Behandlung tätig sein möchte. Nach dem Studium ging es direkt weiter mit der Ausbildung zur Klinischen Psychologin an der AAP.

Einen großen Teil der praktischen Ausbildung, konnte ich in der Schulpsychologie absolvieren. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat mir von Beginn an Spaß gemacht, also habe ich nach meiner praktischen Ausbildung entschieden mich auf die ausgeschriebene Stelle als Schulpsychologin für Innsbruck Stadt zu bewerben. Im Zuge der Tätigkeit als Bundesbedienstete ist es vorgesehen, eine 4-wöchige Grundausbildung beim Bundesministerium mit den schulbezogenen Themen Pädagogik, Recht und Psychologie zu absolvieren. Im Rahmen der Ausbildung finden Exkursionen statt, man verfasst Fallberichte und schließt mit einer mündlichen Prüfung ab. Was ich besonders an meinem Beruf schätze, ist das breite Feld indem ich tätig sein darf, sowohl alters- als auch inhaltsbezogen: Schulreifeabklärung, Entwicklungsdiagnostik, Sonderpädagogischer Förderbedarf, Lese- Rechtschreibstörung, Prüfungsangst, Verhaltensauffälligkeiten, Lernen, Konzentration, Bildungsberatung usw. Einen großen Teil meiner Tätigkeit macht die Fallarbeit aus, das heißt Diagnostik, Beratung und kurzzeitige Behandlung sowie der Austausch mit Lehrpersonen oder anderen Expert*innen (z.B.: Psychotherapeut*innen, ambulante Familienbetreuung, …). Weitere Bereiche umfassen: Sprechstunden, die Vernetzung mit Fachexpert*innen, Vorträge, Workshops in Klassen, regelmäßige Fortbildung, Intervision und Supervision. Besonders schätze ich an meinem Beruf die selbstständige, abwechslungsreiche und vielfältige Arbeit und den fachlichen Austausch mit Kolleg*innen. Ich wünsche euch viel Freude beim Studium und beim Herausfinden wo euch eure Fähigkeiten und Interessen hinführen.